Die Bedeutung der maschinellen Ernte

Im Spätsommer wimmelt es auf unseren Tomatenfeldern nur so von Erntemaschinen, und unsere Betriebe haben weitaus mehr zu tun als zu sonst. Auch wenn es immer mit viel Arbeit verbunden ist –– für uns ist es der aufregendste Teil der Saison, denn es ist nun unsere Aufgabe, den köstlichen Geschmack der weltbesten Tomaten für Menschen rund um den Globus zu bewahren.

Die Ernte bestimmt unser Jahr

Wie unser nächstes Jahr aussieht, wird durch die Menge und die Qualität der Tomaten bestimmt, die zur Erntezeit fast ununterbrochen in unsere Betriebe rollen. Alles muss wie am Schnürchen klappen, und sämtliche Tomaten müssen innerhalb von 24 Stunden verarbeitet werden, damit sie frisch und schmackhaft bleiben. Schnelligkeit ist hier das Zauberwort! Nicht nur für unsere Landwirte, sondern auch für unser Qualitätsmanagement, denn unsere Qualitätsstandards müssen auch im größten Trubel des Jahres strikt eingehalten werden.

Wir ernten auf unseren Feldern maschinell. Für manche mag das unromantisch erscheinen. Für uns hingegen ist dieses Verfahren der beste Weg zur Gewährleistung einer fairen Behandlung unserer Mitarbeiter. Der Einsatz von Maschinen bedeutet Sicherheit für alle und trägt dazu bei, dass die gesamte Produktionskette unseren ethischen Grundsätzen entspricht.

Die maschinellen Ernte

Bis in die 1970er Jahre galt die Tomate als eine der so genannten „gemeinschaftlichen“ Anbaukulturen, da sie in ländlichen Gebieten im Hinterland, wie beispielsweise in der Ebene von Ferrara, einen sehr hohen Personaleinsatz bei der Ernte erforderten. Mit der Züchtung von Hybridsorten mit bestimmtem Wachstum wurden die Erntevorgänge zunehmend maschinell durchgeführt und Maschinen eingeführt, die zunächst die manuelle Sortierung und später die optische Sortierung erleichtern.

Gleichzeitig wird die Anzahl der verfügbaren Arbeitskräfte immer geringer, und nur in einigen Gebieten Apuliens wird noch in kleinem Umfang von Hand geerntet. Die Praxis der manuellen Ernte wird über kurz oder lang ganz abgeschafft. Das liegt auch an dem starken Druck, den die Behörden ausüben, um das Phänomen des Caporalato (illegale Beschäftigung von Arbeitskräften) zu bekämpfen, das oft mit der manuellen Erntemethode verbunden ist.

Wir sind stolz darauf, dass Mutti das erste italienische tomatenverarbeitende Unternehmen war, das sämtliche Pflanzen maschinell erntete. Für einige Sorten, wie die kleinen Kirschtomaten und die empfindlichen Datterinos, mussten dafür völlig neue Erntetechniken entwickelt werden. Die einzige Ausnahme ist die San Marzano DOP-Tomate, die im Jahr 2019 knapp 2 % der für Mutti geernteten Tomaten ausmachte. Bei dieser Sorte mit unbestimmtem Wachstum müssen die Pflanzen mit Pfählen gestützt und in mindestens zwei Schritten manuell geerntet werden.

Das erwarten wir von unseren Landwirten


  • Die Verpflichtung zur Einhaltung der nationalen Gesetzgebung und der bewährten Verfahren der Branche
  • Das Führen eines Verzeichnisses aller eingestellten Mitarbeiter
  • Die maschinelle Ernte aller Tomatensorten

Die maschinelle Ernte erfordert Verantwortung und eine nachhaltige, langfristige Ausrichtung des Betriebs. Auch das Führen und Einrichten der Erntemaschine ist eine hochspezielle Aufgabe, die ein Verständnis für komplexe Maschinen und deren Wartung erfordert.

Maschinelle versus manuelle Ernte

Die maschinelle Ernte hat keinerlei Einfluss auf die Qualität der geernteten Produkte. Da Tomaten einer starken mechanischen Belastung ausgesetzt sind, ist es allerdings sehr wichtig, sie schnellstmöglich zu verarbeiten.

Bei der manuellen Ernte werden die Früchte abgeschüttelt und ohne weitere Sortierung in Behältern aufgefangen. Bei der traditionellen manuellen Ernte werden die Früchte auf den Boden abgeschüttelt und die roten Tomaten sortiert. Diese Methode bringt einen so geringen Ertrag, dass sie völlig unwirtschaftlich ist. Tomaten, die auf diese Weise geerntet werden, kosten doppelt so viel wie maschinell geerntete Tomaten.

Durch die maschinelle Ernte müssen weniger ungelernte Arbeitskräfte eingesetzt werden. Das erhöht die Arbeitssicherheit, verlangt von den Erntehelfern aber auch ein gewisses Können und ein gutes Maß an Erfahrung. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, alle arbeitstechnischen Missstände auf unseren Feldern zu beseitigen und dafür zu sorgen, dass alle unsere Erntehelfer unter den bestmöglichen Bedingungen arbeiten und lange Arbeitsverträge erhalten.

Und was passiert mit den Tomaten, die nicht geerntet oder von der Erntemaschine aussortiert werden? Sie werden zusammen mit den anderen Ernterückständen auf dem Feld zurückgelassen und in den Boden eingearbeitet. So tragen sie zur Erhaltung der Fruchtbarkeit des Bodens bei.

Alle unsere Landwirte haben sich zur Einhaltung unseres ethischen Kodex und unserer Transparenzrichtlinien verpflichtet, die für unsere gesamte Produktionskette gelten. Damit wir absolut sicher sein können, dass alles seine Richtigkeit hat, wurde eine Meldestelle eingerichtet, über die potenzielle Missstände oder ethische Verstöße anonym gemeldet werden können.

Die maschinelle Ernte erlaubt uns die schnellere Weiterverarbeitung der Tomaten –– ohne Einbußen bei der Erntequalität.

Die Vorteile der maschinellen Ernte lassen uns hoffen, dass sie in Italien so bald wie möglich zur gängigen Praxis wird.

So funktioniert eine Erntemaschine

1.

Die Erntemaschine ist mit einem Schneidbalken ausgestattet, der den Stängel am Fuß der Pflanze ein bis zwei Zentimeter unter der Bodenoberfläche abschneidet.

2.

Über dem Messer befindet sich eine Reihe von Metallstäben, die so genannten „Zähne“, die in Längsrichtung auf einer Nockenwelle montiert sind. Diese dreht sich gegen den Uhrzeigersinn und arbeitet immer unterhalb der Bodenoberfläche. So wird die gesamte Pflanze zu den Bändern transportiert, die sie zum Rüttler befördern.

3.

Die darüber liegende Walze begleitet die Pflanze auf diesem Weg, so dass sich die Tomaten nicht stapeln und ein regelmäßiger Nachschub an geernteten Produkten gewährleistet ist.

4.

Der Rüttler besteht aus vibrierenden Stäben, die auf einem Zylinder montiert sind, der in seiner Bewegung regulierbar ist. Der Rüttler hat die Aufgabe, die Früchte sanft von der Pflanze zu trennen. Die gegebenenfalls zerkleinerte Pflanze wird nun ohne die Früchte über ein separates Förderband auf den Boden entladen. Die Früchte werden über weitere Bänder befördert, die den Tomatenstrom zurück an die Vorderseite der Maschine bringen, wo die Tomaten in Transportbehälter wie Lastwagen, Großbehälter oder palettierte Behälter geladen werden.

Optische Sortiergeräte erkennen in der Menge der roten Tomaten äußerst zuverlässig Erdklumpen, grüne und gelbe Tomaten und sortieren diese aus.


Einen Wermutstropfen gibt es (was allerdings nicht wirklich schlimm ist)

Einen Nachteil hat die maschinelle Ernte allerdings: Sie kann nicht bei Regen durchgeführt werden, da die schweren Räder der Maschinen den durchnässten Boden beschädigen würden. Diesen Kompromiss gehen wir jedoch gerne ein –– angesichts der ansonsten zuverlässigen maschinellen Ernten und dem, was die Natur für uns tut. Deshalb ist es für uns überhaupt kein Problem, unsere Tomaten nur an sonnigen Tagen pflücken zu können.

Schon gewusst?


Die Zertifizierung nach UNI11233 bestätigt, dass in der gesamten Produktionskette keine schädlichen biologischen, chemischen oder technischen Mittel oder Verfahren eingesetzt werden. Die gesamte Lieferkette wird von einer akkreditierten dritten Stelle überwacht. So wird die vollständige Kontrolle des Produkts gewährleistet, von der Aussaat und Ernte über die Verarbeitung in den Produktionsbetrieben bis hin zur Auslieferung des fertigen Produkts an den Endverbraucher. Sämtliche Phasen des Prozesses werden dokumentiert und lassen sich so zurückverfolgen.

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